Haben Sie schon einmal eine Zauneidechse beobachtet?
Die Zauneidechse (lateinischer Name: Lacerta agilis) besiedelt halboffene, wärmebegünstigte Lebensräume mit lockerem, gut wasserdurchlässigem Boden und einem Mosaik aus besonnten Stellen und Versteckplätzen. Als Nahrung dienen ihr verschiedene Insektenarten und deren Larven, Spinnen und Asseln, aber auch andere Gliedertiere.
Die Zauneidechse ist wechselwarm, hält Winterschlaf, bringt Ihren Kreislauf an einem sonnigen Plätzchen in Schwung, passt sich optisch Ihrer Umgebung an und liegt dann extrem wachsam auf der Lauer: Wo gibt es etwas zu erjagen? Wo lauert Gefahr im Umfeld? Muss ich mir vielleicht ein anderes, sonnigeres Plätzchen suchen oder eines, das bessere Startchancen zur Jagd oder Flucht ermöglicht?
Extrem flink – sowohl bei der Jagd, als auch bei der Flucht (bei der sie sogar einen Teil ihres Schwanzes verlieren kann, der wieder nachwächst) – trägt sie das Agile zwar in Ihrem Namen, gilt aber durch Flächenverlust, Verlust an kleinflächig gegliederten Lebensräumen und Steigerung der Nutzung in Land- und Forstwirtschaft trotzdem als besonders gefährdet.
Es gilt also genauer hinzuschauen denn: Agil sein heißt nicht einfach, um jeden Preis schnell zu sein.
Vielmehr bedeutet es, wie die Zauneidechse:
- Immer wieder die eigene Position, die des eigenen Teams, sowie die Prozesse und Abläufe im beruflichen oder geschäftlichen Umfeld zu reflektieren und ggf. anzupassen.
Das betrifft sowohl die Analyse und Berücksichtigung von Kund*innenwünschen und -bedürfnissen, als auch die Gefahren, die durch Umwelteinflüsse von Konkurrenz bis hin zu der Veränderung etwa des gesetzlichen Rahmens drohen können. - Dabei iterativ – also in kleinen Schritten – vorzugehen, immer wieder das Ergebnis zu reflektieren und ggf. die Richtung und/oder das Ziel zu modifizieren.
- Nicht so lange zu überlegen und zu planen bis man ein Produkt oder eine Dienstleistung für perfekt hält, um dann feststellen zu müssen, dass es das vielleicht doch nicht ist.
- Stattdessen von vornherein beweglich zu bleiben, in kleinen Schritten zu denken und zu handeln, das Ergebnis an der Reaktion und dem Feedback der Kund*innen zu messen und gegebenenfalls weitere Anpassungen vorzunehmen.
- Sich klarzumachen, dass es manchmal auch notwendig ist, sich von alten Ansätzen Vorgehensweisen und Ritualen zu trennen, um überleben zu können.
- Seinen Frieden damit zu machen, dass es in der Zukunft keinen Zielpunkt geben wird, an dem weitere Anpassungen nicht mehr sinnvoll oder nötig sein werden.
- Stattdessen anzuerkennen, dass der Wandel die einzige Konstante ist und man deshalb gut daran tut, beweglich zu bleiben.
- Bei aller Agilität aber auch zu berücksichtigen, dass Kundenzentriertheit mit dem Wohlergehen und der Gesundheit der Mitarbeitenden in ein gutes und tragfähiges Verhältnis gesetzt werden müssen.
- Das Agilität dort Ihre Grenzen hat, wo sie grundlegende Werte der Organisation oder die Moral Ihrer Mitarbeitenden zu verletzen droht.
Ich helfe Ihnen und Ihrem Team gerne dabei, Ihre Zusammenarbeit, Abläufe und Prozesse agil zu gestalten.